Da sich seit geraumer Zeit eine Zweigstelle der FEX in der Landhaussiedlung befindet, haben wir den Verantwortlichen Mathieu Coquelin um eine Vorstellung seiner Tätigkeit gebeten und das Ergebnis war ein ausführlicher Artikel, den wir ohne die Verantwortung für den Inhalt zu übernehmen, im Folgenden zitieren möchten:
Seit knapp einem Jahr hat die Fachstelle Extremismusdistanzierung (FEX) ihr Büro in der Landhaussiedlung und leistet von hier aus wertvolle Arbeit für ganz Baden-Württemberg. Doch was verbirgt sich hinter diesem Namen? Wir haben mit Mathieu Coquelin, dem Geschäftsführer und Fachbereichsleiter von FEX, gesprochen und einen Einblick in ihre Tätigkeit bekommen.
Was macht FEX?
Die Fachstelle Extremismusdistanzierung (FEX) wurde 2015 ins Leben gerufen und verfolgt seitdem einen phänomenübergreifenden Ansatz zur Prävention von Extremismus. Angesiedelt bei der Landesarbeitsgemeinschaft Mobile Jugendarbeit/Streetwork Baden-Württemberg, arbeitet FEX mit einem akzeptierenden Ansatz, der auch Benachteiligungs- und Diskriminierungserfahrungen adressiert. Dies bedeutet, dass FEX nicht nur auf eine bestimmte extremistische Ideologie fokussiert ist, sondern umfassend gegen alle Formen von Extremismus vorgeht, sei es Rechtsextremismus, Islamismus oder andere.
Der Ansatz
„Unser Ziel ist die Extremismusdistanzierung,“ erklärt Mathieu Coquelin. „Wir unterstützen Menschen dabei, sich von extremistischen Ideologien zu distanzieren und setzen dabei auf eine enge Zusammenarbeit mit Fachkräften aus der Sozialarbeit, Schulen, und Sicherheitsbehörden.“
Die Arbeit von FEX teilt sich in zwei Hauptansätze: den indirekten Ansatz (INDEX) und den direkten Ansatz (DIREX). Im indirekten Ansatz beraten und schulen die Fachkräfte von FEX pädagogische Fachkräfte und MultiplikatorInnen, um sie in die Lage zu versetzen, Radikalisierungsprozesse frühzeitig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Der direkte Ansatz richtet sich hingegen direkt an Jugendliche, die sich bereits in Radikalisierungsprozessen befinden und keine persönlichen Ansprechpartner haben.
Die Methoden
FEX arbeitet mit einem breiten Spektrum an Methoden. Dazu gehören Workshops, Schulungen und individuelle Beratungen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Sensibilisierung für sogenannte Brückennarrative, wie Rassismus, Antisemitismus und Antifeminismus, die oft als Einstieg in extremistische Ideologien dienen.
„Wir haben ein spezielles Ausbildungsprogramm für unsere Mitarbeitenden entwickelt, das phänomenübergreifendes Fachwissen, systemische Beratungskompetenzen und Kenntnisse über die Dynamiken von Radikalisierungsprozessen umfasst,“ so Coquelin.
Ein starkes Team
Das Team von FEX besteht aus hochqualifizierten Fachkräften, die in den verschiedenen Regierungsbezirken von Baden-Württemberg tätig sind:
- Derya Șahan: Abteilungsleitung für das Team und Expertin im Bereich Frauenfeindlichkeit, zuständig für das gesamte Team.
- Karim Saleh: Experte für Antisemitismus unter MuslimInnen, zuständig für den Regierungsbezirk Freiburg.
- Anne-Marie Jambon: Expertin für die direkte Arbeit mit Jugendlichen, zuständig für den Regierungsbezirk Karlsruhe.
- Dominic Blacha: Experte im Bereich Demokratieförderung und Demokratieprojekten, zuständig für den Regierungsbezirk Stuttgart.
- Daniela Beck: Expertin im Bereich rassismuskritische Bildungsansätze, zuständig für den Regierungsbezirk Tübingen.
Die Erreichbarkeit
FEX legt großen Wert auf Niedrigschwelligkeit und Erreichbarkeit. „Wir sind über unsere Hotline, unsere Social Media Kanäle und unsere Webseite stets erreichbar,“ betont Coquelin. „Unsere Beratungen sind vertraulich und wir sind bemüht, immer eine schnelle und unkomplizierte Hilfe zu bieten.“
Telefon: 0800 2016 112
Besuchen Sie FEX online
Weitere Informationen über unsere Arbeit und aktuelle Projekte finden Sie auf unserer Webseite www.fexbw.de oder unter @fexbw auf instagram, facebook, linkedin und X (twitter)
